Das im elften Jahrhundert als Fischerdorf gegründete Dagon heißt heute Yangon und ist mit vier Millionen Einwohnern die größte Stadt in Myanmar. Bis 2005 war Yangon sogar die Hauptstadt. Obwohl es diesen Titel an Pyinmana verlohr, ist Yangon noch immer das industrielle Zentrum des Landes. Während der Zeit in der Birma unter englischer Kolonialherrschaft stand, wurde Yangon in Rangun umbenannt, wohl der Ausspracheprobleme der Besatzer geschuldet. Erst 1989 bekam die Stadt ihren Namen, der so viel wie "Ende des Streits" bedeutet, zurück.
Über geblieben aus dieser Zeit sind zahlreiche Kolonialbauten im Stil des Fin de Siècle, welche für Architekturliebhaber ein lohnendes Ziel in der Altstadt darstellen. Mit seiner Lage am Irrawaddy hat Rangun einen fruchtbaren Boden für den Reisanbau im Umland aber auch eine direkte Verbindung zum Andamanischen Meer. Einige größere Seen im Stadtgebiet, die von adrett gepflegten Parks umgeben sind, machen das tropische Klima zusätzlich etwas angenehmer. Bei angenehmen 25 bis heißen 37°C sind die trockeneren Monate November bis April die beste Reisezeit, um der Provinzhauptstadt einen Besuch abzustatten.
Viele Kulturen, eine Stadt Yangon ist nicht nur Industrie-, sondern auch Medienstadt. Fast alle TV- und Radiosender sowie Printmedien Birmas haben hier ihren Sitz. So kommen Sie in Yangon auch am ehesten an ausländische Zeitungen, wenn Sie im Land sind. Durch Ihren Hafen hat die Metropole außerdem einen bunten Einfluss asiatischer und europäischer Kulturen, hauptsächlich durch Händler. Aber auch ansässige Minderheiten wie Chinesen, Inder oder Thai bereichern die Kultur und die kulinarischen Freuden der Ranguner. Die Briten sind nicht die Einzigen, die ihren Stempel im Stadtbild hinterlassen haben. Diverse religiöse Häuser dienen den Bewohnern zur Einkehr. Sie können auf Ihrer Reise somit in einer Stadt birmanische Pagodas besichtigen, aber auch Hindu-Tempel, Kirchen, Moscheen und eine Synagoge.
Die Pagoden haben in der birmanischen religiösen Baukunst eine lange Tradition. Da ist es nicht verwunderlich, dass diese auch in der ehemaligen Hauptstadt zu finden sind. Ein besonders beeindruckendes Exemplar ist die Shwedagon Pagode, welche seit ihrer Erbauung des Öfteren von Bränden oder Erdbeben heimgesucht wurde. Jedoch ist sie aufgrund ihres Status' als wichtigste religiöse Stätte Birmas immer wieder neu aufgebaut wurden. Der Legende nach ist ihr Platz auf dem Hügel Singuttara seit Anbeginn der Zeit heilig. Nachdem Gautama Buddha ins Nirvana einging, wurden einige seiner Haare an diese Stelle gebracht und die Pagode wurde errichtet, um diese aufzubewahren.
Vom Hügel aus strahlt das in kleinste Detail verzierte und geschnitzte Gebäude seine Pracht aus. Die spitz zulaufende Kuppel ist nämlich von oben bis unten mit Goldblatt verziert. Für viele Reisende ist Sie das Highlight der Stadt. Besonders ehrerbietend ist der Anblick bei Nacht. Für einen Besuch wird ein kleiner Obolus fällig.
Der zoologische Garten Yangons ist der Artenreichste des ganzen Landes. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde er von den Briten angelegt. Heute locken ein Aquarium und der angeschlossene Freizeitpark zusätzliche Besucher an. Der Mahabandoola Garten ist berühmt für seine Rosen. Um den Kandawgyi See ist ein natürlich gehaltener Park mit angelegt wurden, der ein altes Schifffahrtszeugnis Burmas birgt, eine sogenannte Karaweik, also ein traditionelles Boot der bimanischen Könige. Berühmt unter Liebenden ist hingegen der Inya See mit seiner romantischen Promenade und dem umliegenden Park.
Durch die Nähe zur Yangon Universität sind hier auch viele Studenten anzutreffen. Über die Universitätsstraße, eine der einzigen öffentlichen Zugänge, gelangen Sie auf Ihrer Reise in die grüne Parkanlage auch in die Nähe eines sehr berühmten Hauses. Die Wohnstatt der Politikerin Aung San Suu Kyi liegt direkt am See. Die Friedensnobelpreisträgerin wurde dort in den letzten 21 Jahren mit Unterbrechung rund 15 Jahre unter Hausarrest gestellt.
Touristen und Anhänger pilgerten zum Haus, um einen Blick davon zu erhaschen, aber die Regierung schirmte das Gebäude mit Stacheldraht und einer hohen Mauer ab. Seit 2010 ist sie frei. Wenn Sie das Haus der Demokratieverfechterin sehen wollen, und gerade am Inya See sind, können Sie es vom anderen Ufer aus erkennen.
Die Kreisbahn ist eine nette Beschäftigung für einen Nachmittag. Sie fährt von Bahnsteig 7 im Yangon Hauptbahnhof durch die umliegenden Dörfer. Die schöne Landschaft der Reisfelder Myanmars können Sie mit oder gegen den Uhrzeigersinn bei einer gemütlichen Dreistundenfahrt erleben. Noch etwas weiter auswärts geht es mit der Fähre nach Dallah. Bei der Überfahrt fühlt man sich wie auf einem ich auf dem Wasser bewegenden Markt.
In Dallah angekommen, ist die Pagode dort einen Ausflug wert. Wieder zurück in Yangon, besuchen Sie doch das Nationalmuseum. Dieses ist zwar leider schlecht umgesetzt, haust aber einige der besten und berühmtesten Beispiele alter birmanischer Kunst sowie Juwelen vergangener Herrscher, wie jene von der Konbaung Dynastie.
Von München, Hamburg, Berlin, Frankfurt und Düsseldorf fliegen Airlines von Deutschland nach Yangon. Mit mindestens 16 Stunden Reisezeit müssen Sie rechnen. Die Preise liegen zwischen EUR 800 und EUR 1300. Wenn Sie einen vorherigen Aufenthalt im Nachbarland Thailand planen, empfehlen sich die Flughäfen in Chiang Mai und Bankok als Sprungbrett nach Birma. Schon für knapp EUR 35 kommen Sie in einer Stunde von Bangkok Don Mueang direkt nach Yangon. Von Chiang Mai aus bedarf es eines Zwischenstopps. Hier fangen die Preise bei EUR 125 an.
Nördlich von Yangon gelegen, dauert eine Taxifahrt vom Flughafen in die Stadt rund 20 Minuten. Die Autos außerhalb des Flughafengeländes bringen Sie für rund 4000 kyat (EUR 3,20) in die Innenstadt. Bevor Sie abfahren, sollten Sie am Flughafen ihre Geldgeschäfte erledigen. Hier ist der Geldwechselkurs am günstigsten und Geldautomaten sind meist betriebsbereit. US $ werden in einigen Sehenswürdigkeiten als sichere Währung verlangt, weshalb es lohnt, neben kyat auch diese Währung zu führen. An staatlichen Feiertagen (inklusive Vollmond) ist dies auch der einzige Ort, an dem Sie Geld wechseln können.
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