Die Japanische Enzephalitis ist in Myanmar verbreitet- und eine Krankheit, die man vornehmlich im Osten und Süden von Asien findet. Es handelt sich um eine besonders starke Form der Gehirnhautentzündung, die durch den Stich von verschiedenen Moskitoarten übertragen werden kann. Das Virus kann nicht nur die Gehirnhaut, sondern auch das Gehirn an sich befallen. Jedes Jahr stecken sich in Asien etwa 30.000 bis 50.000 Menschen mit diesem Virus an, was verhindert werden könnte, wenn weitgreifende Impfungen durchgeführt würden. Touristen, die in Asien unterwegs sind, können einer Ansteckung vorbeugen, indem sie sich impfen lassen.
In Myanmar kommt die Krankheit in ländlichen Regionen vor, überall dort, wo Menschen und Tiere auf engem Raum zusammen leben und dort, wo es viele Stechmücken (besonders gefährlich die Culex tritaeniorhynchus) gibt. Betroffen sind vor allem ländliche Gebiete der Tiefebenen.
Das Virus, welches die Japanische Enzephalitis auslöst, ist ein Arbovirus, das zur Gruppe der Flaviviridae zählt. Es gibt fünf dieser Viren und die Japanische Enzephalitis ist auf dem asiatischen Kontinent der häufigste Auslöser für Hirnhautentzündungen. Das Virus greift das Nervensystem des Menschen an und sorgt so für eine Entzündung der Hirnhaut, die sich auf das Gehirn ausweiten kann. Vom Stich der infizierten Mücke bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen in der Regel zwischen fünf und 15 Tagen.
Das Virus, welches die Japanische Enzephalitis in Myanmar hervorruft, kommt in Schweinen, Pferden, Fledermäusen und verschiedenen wilden Vögeln vor. Mehrere Mückenarten können Überträger auf den Menschen sein, wenn sie ein Tier stechen, das das Virus in sich trägt und danach einen Menschen stechen. In der Mücke selbst bricht das Virus nicht aus. In der Mücke kann das Virus Wochen und Monate überdauern, ohne dem Insekt zu schaden und ohne abzusterben.
Die Tatsache, dass das Virus in Tieren vorkommt, sorgt dafür, dass es mehr Fälle von Japanischer Enzephalitis bei Menschen in ländlichen Regionen gibt. Die größeren Städte haben deutlich weniger Erkrankungen zu vermelden, auch wenn es hier dieselben Stechmücken gibt. Das Virus wird nur über den Stich von bestimmten Stechmücken (der Gattung Celux) übertragen. Bisher ist kein Fall bekannt, bei dem sich die Japanische Enzephalitis von einem Menschen auf einen anderen übertragen hätte.
Die Japanische Enzephalitis ist eine Krankheit, die ausschließlich in den Tropen auftritt. Sie wurde in Japan entdeckt, woher sie ihren Namen bekommen hat. In Japan gilt die Krankheit heute als ausgerottet, was auf die konsequente Trennung von Menschen und Tieren sowie groß angelegte Impfkampagnen zurückzuführen ist. Gehäuft tritt die Japanische Enzephalitis in Indien, Sri Lanka, China, Nepal, Vietnam, Thailand, Laos und Myanmar auf. Überall dort, wo Menschen und Tiere auf engem Raum zusammen leben, sind die Ansteckungschancen recht hoch.
Immer wieder treten aber auch Fälle außerhalb von Asien auf, so zum Beispiel im Norden von Australien. Europa und Amerika gelten als kaum betroffen von dieser tropischen Krankheit.
Innerhalb der aufgelisteten Länder tritt die Japanische Enzephalitis oft in Epidemien aus und zwar vermehrt in Regionen, wo es viele Tiere und gleichzeitig viele Stechmücken gibt. In den großen Reisanbaugebieten Asiens finden die Mücken ideale Bedingungen vor, zahlreiche Vögel und Nutztiere sind infiziert und das Risiko einer Ansteckung ist folglich recht hoch. Für Reisende bedeutet dies, dass sie ein höheres Risiko eingehen, sich mit Japanischer Enzephalitis anzustecken, wenn sie in ländliche Regionen reisen und wenn sie während einer Periode reisen, in der viele Stechmücken aktiv sind. Mücken sind vermehrt in der Myanmar Regenzeit anzutreffen, weil sie dann überall Wasser finden, in dem sie sich vermehren können.
Bei einem kerngesunden erwachsenen Menschen kommt es oft vor, dass eine Ansteckung nicht bemerkt wird, weil die Krankheit nicht zum Ausbruch kommt. Bei vielen Menschen ist das Immunsystem stark genug, um den Erreger zu bekämpfen und keinerlei Symptome erscheinen zu lassen. Wenn sie ausbricht, dann haben die Betroffenen oft leichtes Fieber und mehrtägige Kopfschmerzen. Anhand dieser Symptomatik lässt sich nicht immer eine gezielte Diagnose erstellen, vor allem dann nicht, wenn die Beschwerden nach ein paar Tagen wieder abklingen. Gefährlich kann die Japanische Enzephalitis jedoch für Kinder und ältere oder kranke Menschen werden.
Der Krankheitsverlauf geht dann mit Symptomen wie bei einer Grippe einher. Dazu kommen Durchfall und Erbrechen sowie Kopfschmerzen und Muskelschmerzen am gesamten Körper. Die Symptome und Schmerzen tauchen in Schüben auf. Der erste Schub dauert zwischen zwei und vier Tagen. Nach einer weiteren Zeit von zwei bis vier Tagen verläuft der zweite Schub in der Regel deutlich heftiger. Der Patient hat höheres Fieber, Grippesymptome und Schmerzen, sein Nacken wird steif bis hin zu Lähmungserscheinungen im Nacken- und Halsbereich und er kann unter Krämpfen in den Gliedmaßen leiden. Dazu kommt eine erhöhte Lichtempfindlichkeit und das charakteristische Kopfweh. In besonders schlimmen Fällen kommt es zu Ohnmachtsanfälle und Bewusstseinsstörungen oder sogar zu einem Koma.
Erfolgt nun eine schnelle und richtige Behandlung, kann die Krankheit innerhalb von ein bis zwei Wochen unter Kontrolle gebracht werden. Leider kommt es trotz der Behandlung oft zu nicht reversiblen Folgeschäden und zwar dann, wenn das Gehirngewebe zu starkem Schaden genommen hat. Diese Folgeschäden können sich in dauerhaften Lähmungen zeigen.
Jedes Jahr werden hauptsächlich in Asien 30.000 bis 50.000 Fälle von Japanischer Enzephalitis verzeichnet. Die Behandlung wird immer besser, aber trotzdem werden noch immer jährlich um die 10.000 Todesfälle mit Japanischer Enzephalitis in Verbindung gebracht. Wahrscheinlich liegt die Dunkelziffer deutlich höher, weil die Diagnose nicht immer gesichert ist und der behandelnde Arzt die Krankheit nicht erkennt.
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