Das Dengue-Fieber ist eine Viruserkrankung, die, was die Erkrankungszahlen angeht, mittlerweile mit Malaria in den Zahlen-Wettstreit gehen kann. Besondere Verbreitung findet die Erkrankung in Afrika und Asien. Es gibt vier Subtypen des Erregers, der für das Dengue-Fieber verantwortlich ist: DENV 1 -4. Man kann an mehreren der vier Subtypen erkranken - geschieht diese "multiple Erkrankungsart", ist die Gefahr des sogenannten Dengue-Schock-Syndroms besonders hoch. Die Erreger sind eng mit anderen Viruserregern wie dem Japan Encephalitis Erreger oder dem Gelbfieber verwandt. Kommt es zu einer Ansteckung, kann es, je nach gesundheitlicher Verfassung des Erkrankten, zwischen 3 und 14 Tagen dauern, bis die Krankheit ausbricht. Das Dengue-Fieber wird durch den Stich der weiblichen Ägyptischen Tigermücke (auch bekannt unter den Namen "Dengue-Mücke" oder "Gelbfiebermücke") übertragen. Diese Mückenart ist vor allem tagsüber aktiv, was zu der Verbreitung der Krankheit beigetragen hat.
Die Übertragung kann auf zweierlei Art und Weise erfolgen. Bei der ersten Variante saugt die Mücke das Blut einer infizierten Person und überträgt sie mit dem nächsten Stich auf ihr Opfer. Die zweite Variante ist sogar noch gefährlicher, was die Verbreitungsquote angeht: Die weibliche Mücke überträgt die Krankheit auf ihre Nachfahren, welche nach dem Schlüpfen die Krankheit vollkommen unkontrolliert weiterverbreiten können. Die neue Generation an Mücken wird demnach schon als Träger des Virus "geboren".
Generell gilt: Myanmar gehört, wie die meisten anderen südostasiatischen Länder auch, insgesamt zum Risikogebiet für Dengue-Fieber (das gilt übrigens ebenso für die Malaria). Dabei gibt es keine fundamentalen Unterschiede zwischen der Zahl an Erkrankungen auf dem Land und der Stadt. Hygienische Umstände spielen tatsächlich keine Rolle bei der Verbreitung; Die Mücke kann zum Beispiel auch in einem tadellos sauberen Pool im 5-Sterne-Resort brüten - trotz ausreichender Versorgung des Wassers mit Chlor.
Im Jahr 2014 wurden alleine für die erste Jahreshälfte 1.200 Fälle von Erkrankten aus der Hauptstadt Yangon gemeldet (Quelle: Institut für medizinische Information). Die Betroffenen waren in den meisten Fällen Kinder oder ältere und eher gebrechliche Personen. 12 Fälle der Krankheit verliefen nach den Angaben letal. Auffällig ist die Tatsache, dass die ein Großteil der Krankheitsmeldungen aus modernen, industriellen Stadtvierteln wie Hlaingthaya oder Dagon Myothit (wo die Universität steht) stammten und nicht aus ärmeren Vierteln, wie man es vielleicht hätte vermuten wollen.
Die Anzeichen einer "normal" verlaufenden Krankheit ähneln in weiten Teilen einer kapitalen Grippe, wie wir sie aus westlichen Ländern kennen:
Dengue-Fieber überfällt den Erkrankten zumeist in zwei Schüben. Nach der ersten Phase der Krankheit geht das Fieber zurück und die anderen Symptome schwächen ab - allerdings kommt es nach zwei bis drei Tagen zu einem erneuten Rückschlag, teilweise mit noch stärker ausgeprägten Symptomen.
Kommt es jetzt während der eigentlichen Erkrankung zu einer Zweitinfektion durch einen der anderen Subtypen, kann es bei schweren Fällen zum Dengue-hämorrhagische Fieber kommen. Bemerkbar macht sich dies durch extrem hohes Fieber und krampfartige Bauchschmerzen mit unkontrolliertem Erbrechen. Im schlimmsten Fall, dem Worst Case Szenario, kann es sogar zu inneren Blutungen kommen, die unter Umständen ein Organversagen nach sich ziehen - dies führt zum Dengue-Schock-Syndrom (DSS), das äußerst lebensbedrohlich ist. Die Todesrate beim DSS liegt etwa hundert Mal so hoch wie bei einer "normalen" Erkrankung durch Dengue.
Kommt es zu einer Erkrankung sollte mit fieber- und schmerzstillenden Mitteln gearbeitet werden. Allerdings darf man in keinem Fall Acetylsalicylsäure-haltige Medikamente (Aspirin zum Beispiel) verabreichen, da diese über blutverdünnende Eigenschaften verfügen und zu Komplikationen führen könnten! Zudem muss stets auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und ggf. die Zufuhr von Elektrolytlösungen geachtet werden, damit der Körper nicht austrocknet und zu viel an Energie verliert, welche die körpereigenen Abwehrkräfte stärkt.
In schwereren Fällen sollte man sich darum sofort und ohne größeres Zögern ins Krankenhaus begeben! Hier kann das medizinische Fachpersonal mit Infusionen und höher dosierten Medikamenten gegen die Krankheit kämpfen, ggf. sogar auf der Intensivstation.
Wer einmal eine Dengue-Erkrankung überstanden hat, sollte sich gut überlegen, ob er erneut in ein Risikogebiet fahren möchte. Eine zweite Infektion verläuft in den meisten Fällen um einiges schwerer und wird dadurch für den Infizierten weitaus gefährlicher als die Erstinfektion!
Momentan gibt es noch keine Impfung gegen das Dengue-Fieber. Allerdings führt ein französisches Pharma-Unternehmen zur Zeit verschiedene Tests durch, die bisher sehr positive Ergebnisse zeigen und Problemlösungen verheißen.
In der Zwischenzeit sollte man sich an folgende Tipps halten, um einen Stich der Dengue-Mücke zu vermeiden:
Mehr Informationen dazu: Mückenschutz während der Myanmar-Reise