Die U-Bein Brücke ist mit 1.200 Metern weltweit die längste und auch älteste Teakholzbrücke. Sie führt in der Nähe von Amarapura über den Taungthaman-See und ist bis heute eine wichtige Verbindung zwischen beiden Seeufern. Ihr Name geht auf den damaligen Bürgermeister U-Bein von Amarapura zurück, der den Bau der Brücke in Auftrag gab. Bis heute ist sie eines der Highlights in Myanmar. Warum das so ist - lesen Sie mehr!
Über 1.060 Pfähle aus Teakholz wurden in den Grund des Sees gerammt, um die 1.200 Meter lange Brücke zu tragen. Erbaut wurde sie zwischen 1849 und 1851 unter der Regentschaft von König Pagan. Als Baumaterial wurde zurückgelassenes Teakholz verwendet, das aus den alten Residenzen aus Inwa und Sagaing stammte. Von den 1060 tragenden Pfeilern wurden zwischenzeitlich einige durch Betonpfeiler ersetzt, was nicht unbedingt eine ideale Lösung ist. Von den einstigen Goldverzierungen an der Brücke ist heute nichts mehr zu sehen. Immer wieder kommt es zu Hochwasser und reißenden Fluten, die Teile der Brücke weggerissen und an die sich Restaurierungsarbeiten angeschlossen haben. Das kann insbesondere in der Regenzeit passieren, während der Taunghthaman-See in der regenfreien Zeit Niedrigwasser führt. Heute ist es die wachsende Anzahl faulender Pfähle, die Anlass zur Sorge gibt, weil der untere Teil gänzlich zu verrotten droht. Ursache dieser Schäden sind Überschwemmungen und ein Fischzuchtprogramm, das den See zu einem stagnierenden Gewässer macht. Hin und wieder wurden auch Original-Holzbalken entwendet, die für die Herstellung von Schnitzereien verwendet wurden. Da es sich um älteres Holz handelt, konnten die Holzarbeiten als antike Waren gewinnbringender verkauft werden. Seit dem 1. April 2013 ist eine Touristenpolizei im Einsatz, die für Sicherheit beim Überschreiten der U-Bein Brücke sorgt.
Auf der vier bis fünf Meter hohen U-Bein Brücke herrscht ein reges Treiben. Unaufhörlich strömen Menschen über die Brücke: Mönche in orangefarbenen Roben, Fahrradfahrer - auch wenn das Befahren der Brücke mit dem Fahrrad verboten ist, Frauen mit Kopflasten und andere Einheimische sowie Touristen. Der Weg wird auch von Bettlern und Invaliden gesäumt, die dankbar sind für kleine Spenden. Großer Andrang herrscht in den Monaten Juli und August, dann ist der Seespiegel am höchsten. Ein Geländer hat die U-Bein Brücke nicht, sodass es sicherer ist, sich im mittleren Bereich aufzuhalten. Das ist insbesondere im Eingangsbereich schwierig, da hier die Menschen dicht gedrängter sind. Entlang der Brücke gibt es Pavillons, in deren Schatten man eine Pause einlegen kann. Rechts und links der U-Bein Brücke sind Fischer zu sehen, die sich mit dem Fischfang und ihren Netzen beschäftigen, während die Bauern mit dem Reisanbau beschäftigt sind. In der Trockenzeit wird der Seegrund teilweise freigegeben, sodass er zum Anpflanzen von Gemüse genutzt werden kann.
Für den Besuch der U-Bein Brücke eignet sich die Zeit vor dem nahenden Sonnenuntergang, der am Taungthaman-See geradezu atemberaubend ist. Die einen lassen sich mit einem Boot auf den See rudern, während die anderen am Seeufer stehen und auf den Sonnenuntergang warten. Es ist ein magischer Moment, wenn die rötlich und gelb gefärbte Sonne langsam hinter der Silhouette der U-Bein Brücke in den See eintaucht und ein mystisches Farbenspiel auf dem Wasser hinterlässt. Dabei verändert sich das Licht permanent, sodass sich die Eindrücke in Sekundenschnelle ändern, was auch bedingt ist durch die wechselnden Motive der auf der Brücke befindlichen Menschen. Oftmals versinkt die Sonne als feuerroter Ball am Horizont. Das ist ein gigantischer Moment, der erfüllt ist von Magie und den niemand so schnell vergisst. Im Licht der untergehenden Sonne entsteht so manches selbst fotografierte Poster, das später das eine oder andere Wohnzimmer schmückt. Exzellente Lichtverhältnisse herrschen auch morgens in der Zeit zwischen 7 und 9 Uhr und sorgen für stimmungsvolle Impressionen. Zu dieser Zeit sind vor allem Einheimische unterwegs, während die Touristen noch nicht eingetroffen sind.
Um den Taunghtaman-See gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, deren Besuch sich lohnt. Dazu gehören beispielsweise die Kyauktawgyi-Pagode, das Mahagandayon-Kloster und der Guan Yin-Tempel, die exemplarisch sind für viele andere Sehenswürdigkeiten in der Region um den Taungthaman-See und die U-Bein Brücke.
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