Bekannt ist der Inle-See wegen seiner schwimmenden Gärten und wegen der Einbeinruderer. Es sind vorwiegend Inthas der insgesamt 70.000 Menschen, die in insgesamt 17 Dörfern rund um den Inle-See wohnen und die ihr Leben auf den 875 Meter über dem Meeresspiegel liegenden See ausgerichtet haben. Das ist längst nicht alles - es gibt noch weitere spannende Einzelheiten über den See zu berichten - lesen Sie mehr!
Mit einer Länge von 22 Kilometern, einer Breite von 10 Kilometern und einer maximalen Tiefe von 3 Metern ist der Inle-See nach dem Indawgyi-See der zweitgrößte See in Myanmar. Ein breiter Schilfgürtel säumt den Süßwassersee, während sich um ihn herum die bis zu 2000 Meter hohen Schan-Berge erheben. Die Menschen, die rund um den See wohnen, nennen sich "Intha", was mit "Kinder des Sees" übersetzt wird. Sie leben vor allem vom Handwerk oder sind Fischer und Bauern. Weltweit bekannt ist der Inle-See wegen seiner schwimmenden Gärten. Sie werden aus bis zu 100 Meter langen und nur einen Meter breiten Streifen von Wasserhyazinthen gefertigt, die dicht ineinander verwoben sind und in denen sich fruchtbare Erdschichten angesammelt haben. Die zuvor am Seeufer befestigten Gärten werden losgeschnitten und in das seichte Wasser geschleppt, wo sie parallel zueinander verankert werden. Auf den schwimmenden Feldern und Gärten werden Früchte, Gemüse und Blumen angebaut, die nicht bewässert werden müssen und vom Kanu aus gepflegt und abgeerntet werden können. Aufgrund der milden klimatischen Bedingungen und der ausreichenden Bewässerung tragen die Gärten reichlich wohlschmeckende Früchte, die mehrmals im Jahr geerntet werden können. Aufgrund seiner Einzigartigkeit stehen der See und das umliegende Feuchtgebiet seit 1985 unter Naturschutz. Es ist auch ein Vogelschutzgebiet, das die Heimat von zahlreichen Wasservögeln ist, unter anderem für Silberreiher.
Die Fortbewegung auf dem Inle See ist mit kleinen Ruderbooten oder mit großen Langbooten möglich. Bekannt sind die Inthas wegen ihrer speziellen Rudertechnik, bei der sie auf einem Bein stehend auf den schmalen Booten balancieren. Den anderen Fuß schlingen sie gekonnt um das Ruder, das sie im Stehen bewegen. Diese spezielle Bein-Rudertechnik ist nur am Inle See zu finden. So sind beide Hände frei, um zu fischen. Diese Rudertechnik erlaubt es, sich geschickt durch die schmalen Kanäle und entlang der schwimmenden Gärten zu manövrieren. Für größere Strecken auf dem See werden heutzutage größere Boote mit einem Außenbordmotor verwendet. Im Inle-See gibt es verschiedene Fischarten, unter anderem Karpfenfische. Die Inthas haben sich nicht nur als Einbeinruderer einen Namen gemacht. Sie werden auch wegen ihrer Handwerkskunst gerühmt. Unter anderem fertigen sie Keramik-, Messing- und Silberarbeiten, wobei sich vor allem ihre handgewebten Stoffe in Myanmar großer Beliebtheit erfreuen.
Es gibt zahlreiche Sehenswürdigkeit im und um den See, die Sie sich ansehen sollten, weil sie einen einzigartigen Einblick in die Kultur und die Lebensweise der Inthas bieten:
Wenn Sie im Oktober in Myanmar unterwegs sind, sollten Sie sich das Phaung Daw-U-Fest nicht entgehen lassen. Es ist ein Lichterfest, das alljährlich in der Zeit des Vollmondes im Oktober am Inle See stattfindet. Es beginnt drei Wochen vor dem Vollmond und endet wenige Tage danach. Im Mittelpunkt stehen die in der Phaung Daw U Pagode beheimateten fünf Buddhafiguren, von denen vier täglich mit einer goldenen Barke von einem Ort am Inle-See zum anderen gefahren werden, wo sie jeweils eine Nacht zur Verehrung bleiben. Die Buddhafiguren werden dem 12. Jahrhundert zugeordnet und sollen aus Malaysia kommen. Heute ist ihre eigentliche Form kaum noch zu erkennen, da sie im Laufe der Jahre über und über mit Blattgold beklebt wurden. Dieses Ritual ist ausschließlich Männern vorbehalten, während sich Frauen den Figuren nicht nähern dürfen. Die Figuren werden in einem Schrein auf der königlichen Barke aufgestellt, die der Form nach einem Karaweik-Vogel nachempfunden ist, in dessen Schnabel eine Kugel hängt. Das geschmückte Boot begibt sich während des Lichterfests auf den Weg durch alle größeren Dörfer, wobei die Fahrt rund drei Wochen dauert und die Barke von bis zu vierzig Langbooten gezogen wird, auf denen Einbeinruderer aus den verschiedenen Dörfern stehen. Die Fahrt endet in Nyaung Shwe, wo ein drei Tage dauerndes abschließendes Fest und auch ein Bootsrennen der Einbeinruderer stattfinden.
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